Kunststoff-Lexikon

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Verbindungstechnik

Baugruppen sind verbundene Bauteile. Je nach Fügeverfahren enstehen unterschiedliche Arten der Verbindung.

Stoffschluss

Ein Stoffschluss wird durch atomare oder molekulare Kräfte zwischen den Verbindungspartner gebildet.

Zu den stoffschlüssigen Verbindungen innerhalb von Kunststoffbaugruppen zählen die Klebeverbindungen und die Schweissverbindungen. Auch der von uns beherrschte Sandwichspritzguss bringt stoffschlüssige Verbindungen hervor. Bei unserem Insert-Spritzguss oder Outsert-Spritzguss streben wir durch ausgewählte Materialpaarungen vorwiegend den Stoffschluss an.

Ein Stoffschluss ist in der Regel eine nicht lösbare Verbindung.

Formschluss

Der Formschluss entsteht durch Versperren der relativen Bewegung zweier Bauteile durch konstruktive Details. Der Formschluss kann Bewegungen in eine oder mehrere Richtungen sperren.

Formschlüssige Verbindungen kommen innerhalb von Kunststoffbaugruppen z. B. als unlösbare Schnappverbindungen, Nut-Feder-Verbindungen, Bajonettverschlüsse, Nieten vor. Aber auch die bewegliche Verbindung die im Montagespritzguss entsteht ist ein Formschluss.

Abgrenzung zum Kraftschluss

Das Schraubengewinde bildet keinen Formschluss, sondern einen selbsthemmenden Reibschluss, also Kraftschluss. Werden zwei Bauteile miteinander verschraubt, dann ist das Bauteil ohne Gewinde jedoch über einen Formschluss verbunden.

Kraftschluss

Ein Kraftschluss entsteht durch eine hohe Haftreibung zweier Bauteile.

Die Haftreibung $ \ F_R \ $ hängt von der Andruckkraft (Normalkraft, $ \ F_N \ $) und dem Haftreibungs­koeffizienten $ \ \mu \ $ ab.

Gleichung. Kraftschluss
\[F_R= \mu \cdot F_N\] Kraftschlüsse halten, solange die Last $ \ F_L \ $ nicht grösser wird als die Haftkraft $ \ F_R \ $. \[F_L \le F_R\]

Typische kraftschlüssige Verbindungen in Kunststoffbaugruppen sind z. B. Klemmfedern, lösbare Schnapphaken bzw. das Verkeilen, Schraubgewinde oder Stopfen.