Versteckte Problemlöser. Additive verbessern die Eigenschaften.

Die Eigenschaftsprofile der Thermoplaste sind sehr vielfältig und trotzdem ist die Materialfestlegung oft mit einem Kompromiss verbunden. Einerseits abriebfest, andererseits verzugsempfindlich oder da themperaturbeständig, aber dort keine ausreichende Zähigkeit. Hierzu gibt es jedoch eine ganze Bandbreite von Füllstoffen und Additiven, welche die Eignungs­bereiche und die Einsatzfelder der Thermoplaste deutlich erweitern. 

Zu den Klassikern gehören da die Faserfüllstoffe zur Verbesserung der mechanischen Kennwerte wie E-Modul, Steckspannung oder Zugfestigkeit. Als bekannteste Vertreter sind Glasfaser, Minalfaser, Kohlefaser oder Aramidfasern zu nennen. Diese Faserfüllungen haben in weiten Teilen der technischen Formteilkonstruktionen Einzug genommen und tragen trotz Materialeinsparungen zur Bauteilverstärkung bei.

Wird eine antistatische Wirkung an den Spritzgussteilen benötigt, werden neben den genannten Kohlefasern auch Russpartikel, Antistatikum oder gar Stahlfasern beigemischt. Letztere finden auch im Anlagenbau für die Lebens­mittelindustrie Verwendung, da sie den Thermoplast detektierbar machen.

Eine Verbesserung der Gleit- und Verschleisseigenschaften können durch die Beimischung von Festschmierstoffen wie Teflon, Polyetylen, MoS2, Graphit oder Wachsen erzielt werden. In Gusspolyamid ist auch die Zugabe von flüssigen Schmierstoffen möglich. Die Gleitkoeffizienten der Ausgangsmaterialien können hierdurch deutlich optimiert werden.

Die einfachste und bekannteste Eigenschaftsveränderung erfolgt durch die Zugabe von Farbpigmenten zum Kunststoffgranulat. Hierdurch kann eine Vielzahl von Farbsystemen wie beispielsweise RAL, HKS oder Pantone abgebildet werden. Zum besseren Schutz vor aggressivem Sonnenlicht sind UV-Stabilisatoren etabliert.